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Quartalsbericht Klima Q4/2024

WEROCK wächst weiter – und mit uns auch die durch Produktion und Logistik entstehenden Treibhausgasemissionen. In diesem Beitrag erfahren Sie, welche Emissionen im vierten Quartal 2024 angefallen sind, wie wir damit umgegangen sind und welche Maßnahmen wir ergreifen, um sie zu reduzieren.

Doch nicht nur in unserem Unternehmen, sondern auch weltweit steht das Jahr 2025 im Zeichen großer Veränderungen – wirtschaftlich, politisch und ökologisch.

Globale und politische Umbrüche

Das neue Jahr begann mit einem Weckruf: Am 20. Januar 2025 trat Donald Trump seine zweite Amtszeit als US-Präsident an und sorgte umgehend für Unruhe auf den globalen Märkten. Auch in Deutschland stehen tiefgreifende politische Veränderungen an. Nach dem Zerbrechen der Koalition aus SPD, Grünen und FDP im November 2024 wurde eine vorgezogene Bundestagswahl für den 23. Februar 2025 angesetzt. Die Neuwahl könnte die politische Ausrichtung Deutschlands grundlegend verändern – mit möglichen Auswirkungen auf Wirtschaft, Umweltpolitik und internationale Partnerschaften.

Dabei wächst die Sorge, dass Nachhaltigkeit in den Hintergrund rückt, da wirtschaftliche Unsicherheiten und politische Machtverschiebungen kurzfristige Interessen in den Fokus rücken könnten.

Rückschritte in der Klimapolitik

Während wirtschaftliche Unsicherheiten die Schlagzeilen dominieren, gibt es auch beim Klimaschutz Rückschläge. Kurz nach seiner Vereidigung verkündete das Weiße Haus den erneuten Austritt der USA aus dem Pariser Klimaabkommen. Dies könnte den globalen Kampf gegen den Klimawandel erheblich beeinträchtigen, insbesondere da die USA eine der größten Volkswirtschaften und CO₂-Emittenten der Welt sind.

EU-Entwaldungsverordnung: Gut gemeint, aber schwer umsetzbar?

Ein weiteres umweltpolitisches Vorhaben ist die EU-Entwaldungsverordnung (EUDR), die voraussichtlich Ende 2025 in Kraft tritt. Ihr Ziel ist es, sicherzustellen, dass Holz und Holzprodukte, die in der EU gehandelt werden, legal geschlagen wurden und nicht zur Entwaldung oder Waldzerstörung beigetragen haben. Unternehmen müssen dafür ein Sorgfaltspflichtsystem etablieren und unter anderem die exakten Geokoordinaten der betroffenen Wälder erfassen.

Die Verordnung betrifft jedoch nicht nur Holz, sondern auch landwirtschaftliche Produkte wie Rindfleisch, Soja, Palmöl, Kakao, Kaffee und Kautschuk – einige der Haupttreiber der globalen Entwaldung. Die Herausforderung liegt in der praktischen Umsetzung: Viele dieser Rohstoffe stammen aus Nicht-EU-Ländern, die nun mit neuen Auflagen konfrontiert werden. Unternehmen müssen sicherstellen, dass ihre Lieferanten die geforderten Daten erheben und bereitstellen, was in vielen Fällen mit erheblichem Mehraufwand verbunden sein dürfte. Zulieferanten müssen dies nun nur für die EU umsetzen, was zu teilweise erheblichen Kostensteigerungen führen dürfte.

Treibhausgasemissionen

Im 4. Quartal 2024 sind unsere Emissionen aus der Herstellung und Logistik erwartungsgemäß gestiegen. Dies ist hauptsächlich auf das weitere Wachstum, die höhere Nachfrage und das erweiterte Angebot zurückzuführen.

Die exakte Berechnung unserer Emissionen aufgrund begrenzter interner Ressourcen nach wie vor eine Herausforderung. Die Erfassung der Emissionen erfolgt nach dem Scope 1-3 Konzept des Greenhouse Gas Protocol. Insgesamt bezieht sich der größte Teil unserer Emissionen auf Scope 3. Diese ist von 97,96% im dritten Quartal auf 98,11% im vierten Quartal 2024 gestiegen. Gleichzeitig ist auch der Anteil der indirekten Emissionen aus eingekaufter Energie (Scope 2) sowie der direkten Emissionen (Scope 1) aufgrund des größeren Teams gestiegen.

Klimaneutralisiert durch Kompensation

Computer können leider nicht klimaneutral hergestellt werden. Teil unserer Unternehmensphilosophie ist es jedoch, unvermeidbare Emissionen zu kompensieren, um zumindest bilanziell klimaneutral zu sein. Dafür investieren wir in nachhaltige Projekte mit hohen Standards, die mindestens fünf der 17 Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen erfüllen. Wer diese Gelder erhält und wie sie verwendet werden, erfahren Sie regelmäßig in diesem vierteljährlichen Klimabericht.

Aktuell unterstützen wir ein Windkraftprojekt in Rajasthan, Indien, das von Vish Wind Infrastructure LLP initiiert wurde. Dabei entstanden 37 Windturbinen mit einer Leistung von jeweils 800 kW und einer Gesamtkapazität von 29,6 MW. Neben der Bereitstellung von sauberem Strom trägt das Projekt dazu bei, die Lücke zwischen Energieangebot und -nachfrage zu verringern und nachhaltiges Wachstum zu fördern. Es erstreckt sich über mehrere Dörfer in den Bezirken Jaisalmer und Jodhpur im Bundesstaat Rajasthan.

Das Projekt erfüllt folgende Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen:

Goal 3 – Good Health and Well-Being

The project contributes to improving the quality of life by indirectly strengthening access to reliable and green energy for health facilities. In addition, infrastructure measures such as road construction are being implemented.

Goal 4 – Quality education

The project promotes education and social integration by creating new jobs and upskilling local professionals. It also creates new learning and development opportunities for the local population.

Ziel 7 – Bezahlbare und saubere Energie

Die Erzeugung von Windenergie leistet einen direkten Beitrag zu diesem Ziel, indem sie nachhaltigen und emissionsfreien Strom bereitstellt.

Ziel 8 – Menschenwürdige Arbeit und Wirtschaftswachstum

Das Projekt schafft Arbeitsplätze für Fachkräfte und Arbeiter, stärkt die lokale Wirtschaft und trägt zu einem nachhaltigen Wirtschaftswachstum bei.

Ziel 13 – Maßnahmen gegen den Klimawandel

Durch die erhebliche Reduzierung von Treibhausgasemissionen gegenüber konventioneller Stromerzeugung unterstützt das Projekt aktiv den Klimaschutz. Zudem fördert es die Verbreitung und Kommerzialisierung der Windkrafttechnologie.

Bei all unseren Kompensationsmaßnahmen steht Ziel 13 – Klimaschutz im Mittelpunkt. Gleichzeitig ist nachhaltiger Klimaschutz in Entwicklungsregionen untrennbar mit der Stärkung der lokalen Infrastruktur verbunden, um langfristige positive Effekte zu sichern.

Fortschritte

Durch das Android 14 Update unserer Tablet PCs Rocktab S508 und Rocktab S510 wird die Akkulaufzeit und die Gesamtnutzungsdauer des Produkts verbessert. Dies ist nicht nur positiv für den ROI unserer Kunden, sondern auch gut fürs Klima.

Ein weiterer Erfolg ist unsere erste Spende an Labdoo, eine gemeinnützige, globale Plattform, die ungenutzte Laptops mit leistungsstarker Lernsoftware klimaneutral an bedürftige Schulen weltweit bringt.

In unsere neuen Berechnungen fließen nun zusätzlich die Daten von scope3transparent.de mit ein, welche uns eine noch präzisere Berechnung unserer Emissionen ermöglicht.

Setbacks

Im Rahmen des Lieferanten Klimaaudits erfüllen unsere Partnerfabriken durchschnittlich 46,1% der definierten Ziele, was im Vergleich zum Jahr 2022 eine leichte Verbesserung von 1,5% darstellt. Leider gibt es immer noch Schwierigkeiten bei der genauen Erfassung von CO2e Emissionen in den Fabriken. Auch bezieht kaum eine Fabrik Ökostrom. Zudem ist die ökologische Supply Chain der Zulieferkette vielfach unklar und erfüllt nur die gesetzlichen Mindestanforderungen. Es ist jedoch anzumerken, dass die Anforderungen an die Fabriken in diesem Jahr strenger geworden sind.

Ein weiterer Rückschritt war erhöhte Ausfallquote von NVMe SSDs in einer einzelnen Charge von 3,1%. Das zwingt uns dazu, auf einen hochpreisigen Lieferanten umzusteigen und hat für unnötigen Elektroschrott gesorgt.

Immer mehr Regulatorien beschäftigen uns als kleines Unternehmen. Von zusätzlichen Kennzeichnungspflichten, zusätzlichen Dokumentationspflichten und zusätzlichen Siegeln. Firmen, die Produkte egal welcher Art in der EU in Verkehr bringen, wissen welche Schwierigkeiten und Kopfzerbrechen es bereitet. Sicher hat ein neues verpflichtendes Produktdatenblatt seine Vorteile und auch das einheitliche Reparaturindex-Siegel hat seine Daseinsberechtigung. Letztendlich erhöhen all diese Regularien aber den Druck auf kleine Unternehmen, die „einfach nur verkaufen wollen“. Die schwarzen Schafe, die es treffen soll – die trifft es nicht. Dienstleister, die gefälschte Bescheinigungen bzw. Zertifikate ausstellen, haben wir selbst schon gesehen.

Ausblick

Für das kommende Quartal rechnen wir mit einem Zuwachs der Emissionen, was auf unser weiteres Geschäftswachstum zurückzuführen ist. Gleichzeitig investieren wir jedoch gezielt in effiziente Prozesse und nachhaltige Lösungen, um den langfristigen Umweltauswirkungen entgegenzuwirken und unsere ökologische Verantwortung zu erfüllen. Unser Ziel bleibt es, das Wachstum mit einem positiven Beitrag zum Klimaschutz zu vereinen.

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