Quartalsbericht Klima Q2/2022

Bullshit bleibt Bullshit, auch wenn er grün angemalt ist – Ein rabenschwarzer Tag für die Nachhaltigkeitsbewegung im Finanzsektor. In der EU werden nun nach einer Abstimmung am 6. Juli 2022 Investitionen in Gas- und Atomkraftwerke unter Umständen als klimafreundlich eingestuft. Vielleicht sollte sich hier die EU nun auch einmal an ihre eigenen Vorschläge halten. Denn laut eines Vorschlags der EU-Kommission vom 30. März 2022 soll Greenwashing verboten werden. Eine Entwicklung, die sich leider abgezeichnet hat und dennoch gegen alles steht, wofür WEROCK steht. Für uns ist dies erneut ein Ansporn so transparent wie möglich über die Treibhausgasemissionen und dessen Auswirkungen zu berichten. Sollten Sie also Fragen oder Wünsche haben, die hier für Sie noch nicht ausreichend dargestellt werden, kontaktieren Sie uns.

Das zweite Quartal des Jahres 2022 ist vorbei und das Thema „Klima“ ist präsenter denn je. In Deutschland wird primär mit Gas geheizt und auch in der Industrie ist Gas die primäre Energiequelle für hitzeintensive Prozesse. Ein klimaschädliches Gut, welches in den letzten drei Monaten eine Preisexplosion erlebt und politisch verknappt wird. Fakt ist, der Ausbau erneuerbarer Energien und die Abkehr von fossilen Energieträgern ist rein aus Klimaschutzgründen bereits heute mehr als überfällig.

Emissionen

Im Vergleich zum ersten Quartal sind unsere Emissionen um etwa ein Drittel gesunken, bedingt durch die Urlaubsperioden rund um Ostern und Pfingsten, aber auch wegen der Zurückhaltung in der Industrie und die Preissteigerungen. Wie bisher sind die Emissionen noch nicht exakt berechnet, da uns hierfür die internen Ressourcen fehlen. Die Erfassung der Treibhausgasemissionen erfolgt auf Datenbasis des Umweltbundesamtes unter Unterscheidung verschiedener Geräteklassen. Erfasst werden dabei alle Emissionen entsprechend dem Scope-Konzept aus dem Greenhouse Gas Protokoll. Im zweiten Quartal entfielen 74,64% der Emissionen auf indirekte externe Emissionen, da die Fertigung durch externe Partner erfolgt.

 

Als Berechnungsgrundlage für die Treibhausgasemissionen nehmen wir das Bruttogewicht eines Produkts inkl. Zubehör, Verpackung, Versandkarton sowie ggf. Füllmaterialien und berechnen dies mit unserer Formel für die Herstellung von Computern. Da die Herstellung eines Computers deutlich ressourcenintensiver ist als der eines Pappkartons entsteht eine deutliche Überkompensation – was uns zum Schluss lieber ist, als es eine exakte Emissionsberechnung zu haben.

Kompensation

Teil unserer Unternehmensphilosophie ist es Emissionen, welche im Moment nicht vermieden werden können, zu kompensieren, damit wird zumindest rechnerisch klimaneutral sind. Um unseren Emissionsausstoß zu kompensieren, investieren wir Geld in nachhaltige Projekte. Unsere Produkte sind im Endeffekt durch Kompensation klimaneutral.

Auch im zweiten Quartal 2022 kompensieren wir unsere Gesamtemissionen mit Projekten nach Gold Standard. Mit dieser Kompensationszahlung unterstützen wir nicht nur den Klimaschutz, sondern auch die lokale Gemeinde im Bereich Gesundheitsversorgung, Bildung, sauberes Trinkwasser und wirtschaftliche Entwicklung. Klimaschutz darf kein purer Aktionismus sein. Gerade bei Kompensationsprojekten ist es wichtig, dass die zugehörige Infrastruktur ebenfalls nachhaltig gestärkt wird, damit die Klimaschutzprojekte auch langfristig durch die Bevölkerung vor Ort gepflegt werden können.

Auch für das zweite Quartal fokussieren wir unsere Anstrengungen in den Bereich erneuerbare Energien. Indien verfügt über reiche, ungenutzte Windenergie-Ressourcen, die eine entscheidende Rolle in der wachsenden Energieversorgung des Landes spielen können. Mit unserer Zahlung unterstützen wir den Bau einer 100 Megawatt Windkraftanlage in Madhya Pradesh – einem großen Bundesstaat in Zentralindien. Das Projekt besteht aus 67 Windenergieanlagen mit einer Leistung von je 1,5 MW, die durch die Nutzung der Windenergie sauberen Strom erzeugen. Im Rahmen des Projekts wurde eine Umweltverträglichkeitsprüfung (ESIA) gemäß den IFC-Richtlinien durchgeführt, wobei die örtliche Bevölkerung durch häufige Konsultationen der Interessengruppen einbezogen wurde. Es spielt eine wichtige Rolle bei der Verringerung der CO2-Emissionen und wird weiterhin zum Wirtschaftswachstum der Region beitragen, indem es jährlich 180 GWh sauberen Strom erzeugt, was der Versorgung von 42.000 Haushalten entspricht. Das Projekt führt auch zu einer Verringerung der Kohlenstoffemissionen um 1,23 Millionen t CO2e in 7 Jahren, sorgt also langfristig und nachhaltig für eine Reduktion.

Unser Partner vor Ort ist die Orange Renewable Power Pvt Ltd, ein Betreiber von Windkraftanlagen und Solarparks. Das Projekt erfüllt fünf nachhaltige Entwicklungsziele (Sustainable Development Goals) der vereinten Nationen:

Ziel 3 Gesundheit und Wohlergehen

Ein gesundes Leben für alle Menschen jeden Alters gewährleisten und ihr Wohlergehen fördern

  • In Zusammenarbeit mit der AIDS-Kontrollgesellschaft des Bundesstaates Madhya Pradesh wurden Motivationsworkshops für HIV-Infizierte und AIDS-Kranke abgehalten und die Bedeutung der Anti-Retroviren-Therapie für ihr Leben vermittelt, wovon über 60 Personen profitierten. Regelmäßige Organisation von Camps/Rallyes zur Raucherentwöhnung und Sensibilisierung der Beteiligten.
  • Zur Projektrealisierung wurden 21,6 km Straßen in den Dörfern in der Nähe des Projekts gebaut, welche nun der Allgemeinheit zur Verfügung stehen.
  • Zugang zu sauberem Wasser: Es wurden Wassertanks und Wasseraufbereitungsanlagen installiert, die der Öffentlichkeit in großem Umfang zugutekommen und so einen einfachen Zugang zu sauberem und sicherem Trinkwasser ermöglichen.
  • Sauberes Indien: Entwicklung von sanitären Einrichtungen wie dem Bau von Toiletten an öffentlichen Plätzen.

Ziel 4 Hochwertige Bildung

EInklusive, gleichberechtigte und hochwertige Bildung gewährleisten und Möglichkeiten lebenslangen Lernens für alle fördern.

  • Hilfe für die Unterprivilegierten: Verteilung von Computern, Fahrrädern und Schreibwaren an Waisenhäuser, wovon mehr als 60 Kinder profitieren, und Verteilung von Kleidung an Altersheime.
  • Verteilung der notwendigen Infrastruktur wie Möbel, Schulmaterial einschließlich Schreibwaren, mathematisch-naturwissenschaftliches Material, Sportmaterial und Stipendien an verdienstvolle Schüler von mehr als 25 Schulen, wovon über 5.000 Kinder profitieren.
  • Organisation von großen medizinischen Camps in den umliegenden Dörfern und Verteilung von kostenlosen Medikamenten in den Camps, wovon über 1000 Menschen in 7 Dörfern profitierten. Außerdem wurden Aufklärungsprogramme zu den Themen Ernährung, Schwangerschaftsvorsorge, sexuell übertragbare Krankheiten (STD) und Hygiene durchgeführt.

Ziel 7 Nachhaltige und bezahlbare saubere Energie

Sicherstellung des Zugangs zu erschwinglicher, zuverlässiger, nachhaltiger und moderner Energie für alle

Installation eines Stromtransformators und einer Verteilungsleitung, die die direkte Elektrifizierung von Haushalten und die Energieversorgung von Wasserpumpen für landwirtschaftliche Zwecke ermöglicht, wovon über 1.000 Menschen profitieren. Hinzu kommen ca. 93 km Übertragungsleitungen, die für Projektzwecke gebaut wurden.

Ziel 8 Menschenwürdige Arbeit und Wirtschaftswachstum

Dauerhaftes, breitenwirksames und nachhaltiges Wirtschaftswachstum, produktive Vollbeschäftigung und menschenwürdige Arbeit für alle fördern

Das Projekt hat während der Bauphase zur Schaffung von 730 direkten Arbeitsplätzen geführt (einschließlich Arbeiter, Aufsichtspersonal und Ingenieure), von denen 266 lokal eingestellt wurden. Das Projekt hat außerdem 76 Personen einen dauerhaften Arbeitsplatz verschafft.

Ziel 13 Maßnahmen zum Klimaschutz

Umgehende Maßnahmen zur Bekämpfung des Klimawandels und seiner Auswirkungen ergreifen

Bei allen Kompensationsmaßnahmen ist das Ziel 13 natürlich für uns das Wichtigste. Dennoch geht nachhaltiger Klimaschutz in Entwicklungsgebieten nicht ohne die Stärkung der lokalen Infrastruktur, denn schließlich sollen die Klimaschutzprojekte auch einen langfristigen Charakter haben.
Neben dem Bau der Windkraftanlagen, welche für sich selbst schon eine erhebliche Maßnahme zum Klimaschutz sind, werden regelmäßig Baumpflanzaktionen in Schulen, Umspannwerken und an öffentlichen Plätzen durchgeführt.

Fortschritte

Inzwischen konnten weitere Verpackungen umgestellt werden und werden nun mit einer umweltfreundlicheren Verpackung geliefert. Die neuen Verpackungen bestehen nur noch aus Papier und sind insgesamt leichter. Der bisherige Schaumstoff in dem die Produkte bisher eingebettet waren, werden nicht mehr benötigt. Zudem handelt es sich bei den neuen Verpackungen um „Universalverpackungen“, die für verschiedene Geräte genutzt werden können. Weitere Verpackungen sollen in naher Zukunft ebenso nachhaltig angepasst werden, sodass immer weniger Bäume für unsere Verpackungen gefällt werden müssen. Insgesamt werden damit bereits 46% unserer Verpackungen komplett ohne Schaumstoff geliefert, Ende des dritten Quartals werden es voraussichtlich bereits 50% sein.

Rückschläge

Im zweiten Quartal 2022 gab es keine zusätzlichen Rückschläge. Nach wie vor ist die Bauteilsituation durch die Auswirkungen der Corona-Pandemie sehr angespannt, der monatelange Lockdown in der chinesischen Stadt Shanghai für Millionen von Menschen hat diese Situation nochmals verschärft. Teilweise warteten wochenlang vor dem Hafen in Shanghai hunderte Frachtschiffe, zahlreiche Lieferketten brachen zusammen und bringen nach wie vor erhebliche Lieferverzögerungen mit sich. Der Krieg in der Ukraine und die mit zahlreichen Sanktionen belegten Handelsbeziehungen mit Russland sorgen für gestiegene Rohstoffpreise und eine Verknappung von Rohmaterialien. Allen Umständen zum Trotz sind wir bei fast allen Produkten kurzfristig lieferfähig auch dank entsprechender Lagerhaltung vor Ort, aber auch in den Fabriken.

Ausblick

Für das dritte Quartal 2022 erwarten wir etwa gleichbleibende Emissionen, gepaart mit einer Prise Unsicherheit. Ebenfalls erwarten wir, dass im dritten Quartal sich klimafreundliche Transportmöglichkeiten noch nicht weiter verbessern. Immer mehr kommen nicht nur die Auswirkungen des Ukrainekriegs bei uns als Bürger an, auch die Industrie agiert entsprechend vorsichtiger. Unabhängig von der logistischen Entwicklung werden wir weiterhin die Emissionen, die beim Transport entstehen, großzügig überkompensieren, so dass wir logistisch klimapositiv bleiben.

Wir können nicht bis 2070 warten, um Treibhausgasneutral zu sein, und wir hoffen, dass alle von uns, die dazu in der Lage sind, eine Führungsrolle übernehmen und das tun, was wir für unseren Planeten und die Menschheit tun können. Das es JETZT an der Zeit ist zu handeln, zeigen uns fortlaufend neue Extremereignisse weltweit.  Helfen auch Sie mit, statten Sie Ihre Mitarbeiter mit langlebigen, robusten Geräten von WEROCK aus. Dies bringt Ihnen klimaneutrale, moderne Technik welche die Effizienz Ihres Unternehmens verbessert und unsere Gewinne ermöglichen es noch mehr im Bereich Klimaschutz zu tun. Wir haben noch viel vor!

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